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Harald Müller und die Wissenschaft
- Date: Mon, 19 Jan 1998 14:58:12 +0100
- From: Marloth _at__ t-online.de (Heinz Marloth)
- Subject: Harald Müller und die Wissenschaft
Liebe KollegInnen, liebe Diplom-SurferInnen
Harald M|ller schrieb:
> Hochgeschdtzte Liste!
> Mit Interesse und gro_em Vergn|gen verfolge ich die Diskussion |ber
> den Begriff "Wissenschaft". Leider fehlt aus meiner Sicht bislang ein
> Hinweis auf die beiden Schl|sselwvrter: Neugier und Vergn|gen.
> .....
> Deshalb halte ich eine Diskussion |ber Wissenschaft zwar f|r am|sant,
> aber ohne Aussicht auf ein gemeinsames Ergebnis.
> .....
der hinweis von harald m|ller ist richtig und wichtig: neugier und
vergnuegen sind tatsaechlich die beiden staerksten triebfedern
wissenschaftlichen arbeitens. ich sammle aus purer neugierde wissen-
schaftliche definitionen und zitate, aber auch bonmots, wie z.b. das:
"juristen werden nur auf antrag taetig, um anschliessend in ihre
gewohnte untaetigkeit zurueckzufallen". und spass muss es ja wohl
machen, wenn sich dutzende von nachwuchswissenschaftlern zwei und
mehr jahre abrackern, nur um hinterher einen grossbuchstaben, einen
kleinbuchstaben und einen punkt vor den vornamen setzen zu duerfen.
gleichwohl halte ich diskussionen um den wissenschaftsbegriff nicht
nur fuer amuesant und (hoffentlich) ergebnistraechtig, sondern auch
fuer unumgaenglich notwendig: detlef m|ller-boeling vom che in guetersloh
hat kuerzlich darauf hingewiesen: "wissenschaftliche erkenntnisse sind
heute in einem nie gekannten ausmass grundlage politischer und unterneh-
merischer, aber auch privater und persoenlicher entscheidungen. die
vermittlung des hierfuer notwendigen grundwissens ueber wissenschaftliche
methodik und erkenntnisse ist die wirklich neue anforderung und
herausforderung an das hochschulsystem. die eigenschaften der neuen
deutschen hochschule, die breite schichten der bevoelkerung unter
wahrung einer hohen qualitaet wissenschaftlich ausbildet, sind autonomie,
wissenschaftsdominanz, wettbewerblichkeit, profilierung und wirtschaft-
lichkeit" [mueller-boeling, d.: qualitaetssicherung in hochschulen.
grundlagen einer wissenschaftsbasierten gesellschaft. in: wissenschafts-
management 2/1995, s. 145-148.]
mfg H.M.
--
Heinz Marloth, Seehofstrasse 15, D-60594 Frankfurt am Main, Germany
Telefon: 069 - 61 23 94 eMail: marloth _at__ t-online.de
~~
Durch nichts macht sich der Mangel an Bildung deutlicher bemerkbar
als durch allzu haeufigen Gebrauch der Woerter "Wissenschaft" und
"wissenschaftlich". Was heute von vielen "Wissenschaft" genannt wird,
ist oft nichts weiter als der Gebrauch des gesunden Menschenverstandes -
und manchmal noch nicht einmal das.
[ H. M. in: Fachhochschule im Wandel, Hannover 1985 ]
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.