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RE: ADMIN: Das Experiment "Liste"
lieber herr heinisch, liebe liste,
bisher habe ich die diskussion um _netiquette und ethik_ in INETBIB
mehr interessiert verfolgt, denn gemeint, mich aeussern zu muessen.
da ich aber sehr daran interesiert bin, dass dieses forum weiter in
der bisherigen art existiert, doch einige bemerkungen:
ich will mich dabei nicht am detail aufhalten, also eigentlich nicht
darueber philosohieren, ob jemand bibliothekar ist oder nicht, oder
ob man oder frau _fristet_. dazu nur so viel: bibliothekare oder
bibliothekarinnen sind wir alle, auch sie, lieber herr heinisch, mehr
als ihnen vielleicht angenehm ist, und jeder hat seine _frist_, mit
der er/sie gut umgehen sollte.
zum allgemeinen: die _unternehmung internet_ besitzt m.e. im
wesentlichen zwei seiten, eine sachliche und eine soziale. der
sachlichen ebene steht die mehrzahl der bibliothekare und
bibliothekarinnen gegenueber, ohne dass eine _innere_
neustrukturierung notwendig waere: das ist es, was wir schon immer
wollten, es aber nicht vermochten. auf der zweiten, der sozialen
ebene, sieht das schon anders aus: hier fuehrt der wegfall von
traditionellen kommunikationsbarrieren auf der einen seite und das
entstehen neuer foren der kommunikation auf der anderen seite schon
zu einem veraenderten kommunikationsverhalten. das wird direkter,
sachbezogener, vielleicht auch haerter. das ist eine evolutionaere
tendenz, ich finde sie zudem als bereichernd, da sie z.b. meine
eigene soziale toleranzbreite wesentlich erweitert hat. damit
umzugehen muss man lernen. hinsichtlich gewisser umgangsformen kann
man sich sicher streiten, aber da gibt es auch die ohne das medium
internet vorhandene normale streuung dessen, was man als sozial
vertraeglich einstuft. also: keine affektive ueberbewertung. und:
herr schaarwaechter hat m.e. vollkommen recht: das internet ist ein
experiment im globalen maßstab, formen der kommunikation sind es
ebenfalls. und: so schnell bricht nichts zusammen.
Herr Heinisch:
> Da ich selbst kein Bibliothekar bin, in einer nicht-oeffentlichen
> Einrichung mein Dasein friste ;-) und somit per se nicht unter einige in
> letzter Zeit genannten Negativkategorien (volksbespassungseinrichtungen..)
> falle, kann ich die jetzige Phase bei INETBIB verfolgen, ohne mich selbst
> direkt angegriffen fuehlen zu muessen.
> Nein, all das ist kein Experiment wie Herr Schaarwaechter schreibt, das
> kennen wir alle aus dem taeglichen Leben: den ewigen Noergler und den
> ewigen Besserwisser hat es immer gegeben, den, der jede Diskussionrunde zum
> Wahnsinn treibt, aber selbst unangreifbar bleibt, weil er ja letztendlich
> nichts konstruktives sagt. Der, der den anderen das Schuldgefuehl
> unterschiebt, wenn schliesslich alles zerbricht.
>
beste gruesse aus dem ueberaus sonnigen potsdam,
steffen wawra
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* Dr. Steffen Wawra *
* Stellv. Bibliotheksdirektor *
* Dezernent Fachreferate, Leiter Abteilung EDV *
* Universitaetsbibliothek Potsdam * *
* 14469 Potsdam *
* Am Neuen Palais 10 *
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