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Re: Zukunft des Internets
Lieber Herr Dr. Jochum!
Auf Ihre Antwort moechte ich spaeter noch kurz
eingehen. So viel allerings schon jetzt: Ihre Mail
beantwortet *nicht* meine Frage nach dem Zusammenhang
zwischen dem Lied der Moorsoldaten und dem Einsatz
von IuK-Basistechnologie.
Viele Gruesse,
Benedikt Homann.
| niemand hat etwas gegen Prognosen. Auch ich nicht. Nur muss man fragen, was
| sie wert sind. Und da kommt es auf den Kontext an. So kann man in
| affirmativer Absicht prognostizieren oder in kritischer. Die Beitraege, auf
| die Sie hingewiesen haben, sind aus einer affirmativen Haltung heraus
| geschrieben, wobei man sich natuerlich ueber gewisse Details uneinig ist,
| einig aber darin, dass das alles irgendwie der richtige Weg ist und
| irgendwie schon werden wird. Man mag das spannend finden, muss es aber
| nicht. Denn die interessanten Fragen tauchen ja erst auf, wenn man sich auf
| eine im besten Sinne kritische Ebene begibt: Ist das Internet ueberhaupt
| ein Medium, wofuer viele es halten? Ist es das vielgepriesene Vehikel fuer
| mehr Demokratie und informationelle Selbstbestimmung, oder ist es nicht
| vielmehr ein neues kommerzielles Distributionsmittel? Wem nuetzt es dann?
| Den Bibliothekaren, die das glauben und hoffen, oder (ich verkuerze) Bill
| Gates, der die Milliarden Dollar hat und bald noch mehr haben wird, weil er
| die Kommerzialisierung des Internet konsequent betreibt? Ebensolche Fragen
| habe ich vermisst und fand darum die Beitraege weniger spannend als Sie.
| Das hat nun allerdings nichts mit einer Daemonisierung zu tun, wie Sie sie
| meiner Boergermoor-Umdichtung zu entnehmen meinten. Obwohl ich mich
| ...
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