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Re: Rechtschreib-Debakel



 
> Sie also verfassungsgemaess, die Rechtschreibreform. So hat unser oberster
> Gerichtshof heute befunden. Ob sie auch vernuenftig ist, darueber haben
> die Richter ausdruecklich nicht geurteilt! Zu diesem Thema habe ich heute
> an verschiedene Zeitungen einen Leserbrief gesandt, den ich dieser Liste
> wegen der besonderen Betroffenheit des Bibliotheks- und Informationswesens
> nicht vorenthalten moechte. Vermutlich werden die meisten denken, dass ich
> da gewaltig uebertreibe. So wurde allerdings auch reagiert, wenn man vor
> 10 Jahren auf die fehlenden zwei Ziffern bei Datumsangaben hinwies... Mir
> ist bekannt, dass die einschlaegigen bibliothekarischen Gremien laengst
> begonnen haben, sich ueber die Auswirkungen der R.Reform auf unsere
> Kataloge Gedanken zu machen. Mir ist auch bekannt, dass es schon laengst
> bei vielen Woertern unterschiedliche Schreibweisen gibt, und dass wir
> damit ja immer schon leben. Im Englischen vielleicht noch mehr als im
> Deutschen. Ich denke nur, dass man die bekannten Probleme der Kataloge und
> Suchmaschinen etc. durch die Reform nochmals verschaerft, keineswegs
> verbessert. Zu aendern ist nichts mehr, man sollte aber wissen, auf was
> man sich einlaesst. 

Sehr geehrter Herr Eversberg,

ich hoffe, dies wird nicht grob wirken, dies waere nicht meine 
Absicht. Zu Ihrem Artikel  und speziell zu DIESEM Zeitpunkt fallen  
mir allerdings nur einige sehr knappe Erwiderungen ein:

a) too little too late; dies haette man vor 4 oder so Jahren 
diskutieren koennen. Oder ist es nur die Trauer ueber das Vergangene, 
die Sie jetzt zur Tastatur greifen laesst;

b) wie Sie selbst richtig sagen, muessen andere Laender mit 
aehnlichen Problemen leben, und tun dies;

c) wir Bibliothekare (wie andere Sparten natuerlich auch) sind u.a. 
dafuer da, Probleme zu loesen. Was soll das Klagen, und zu diesem 
Zeitpunkt ueber laengst vergangenes;

d) glaubt jemand ernsthaft, dass die technischen Probleme der 
Bibliotheken eine solche Wertigkeit in unserer Gesellschaft haben 
oder haben sollten, um auch nur in Vergleich gestellt zu werden zu 
DEN (sozialen und individuellen) Problemen, die mit der Reform 
angegangen, gemildert, beseitigt werden sollen?

e) dieses Thema ist abgeharkt, und dies ist gut so. Wenden wir uns 
unserem bibliothekarisch, technischen Problem zu, wie Sie es ja 
korrekt darstellen.

Nichts fuer ungut und mit freundlichen Gruessen

Matthias Kromer
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