Re: Internet-Missbrauch in Bibliotheken

[Mario Kowalak <kowalak _at__ golem.ub.fu-berlin.de>]

On Tue, 18 Aug 1998, Kurt Penke wrote:

> Liebe INETBIBler,
> auch Ihnen ist sicher das Problem bekannt, dass Katalogsaal-Benutzer
> unzumutbar lange die Internet-PCs belegen, ohne wirklich
> bibliothekskonforme Arbeit zu leisten. Bei aller Toleranz gegenueber dem
> "freien Surfen" - die ernsthaften Recherche-Kunden muessen darunter
> leiden.
> Meine Frage an Sie: Welche Massnahmen haben Sie gegen den
> Internet-Missbrauch an Bibliotheks-PCs ergriffen bzw. sind Ihnen bekannt
> und welche Erfahrungen haben Sie damit gesammelt?
> Mit Dank fuer Ihre Berichte und freundlichen Gruessen
> Kurt Penke
> 
> 
> 

Lieber Herr Penke, liebe Liste!

Wir arbeiten mit Reservierungslisten (pro Person und Tag max. 1 Stunde),
die an den einzelnen PCs ausliegen. Damit haben wir ueberwiegend gute
Erfahrungen gemacht. Eine andere Idee waeren separate "Kurzrecherche-PCs"
fuer Kataloganfragen u. ae., um diesen Bedarf gezielt bedienen zu koennen. 

Die Frage, welche Web-Inhalte "bibliothekskonform" sind und welche nicht,
ist natuerlich relativ heikel. [Ich denke, dass das Selbstverstaendnis der
(deutschen) Bibliotheken bezueglich Service und Kundennaehe in einem Punkt
wie diesem momentan einem enormen Wandel unterworfen ist (und wir hier z.
T. stark und moeglichst schnell umdenken muessen). 
Trotzdem soll es natuerlich gerecht zugehen bei der Auslastung der
Geraete; und unser Beratungsaufwand ist naturgemaess um so groesser, je
mehr es sich inhaltlich tatsaechlich um "ernsthaftes wissenschaftliches
Arbeiten" handelt.]     

Wenn also nicht offenkundig Unsinn oder Abseitiges an den PCs getrieben
wird, halten wir uns demgemaess dezent zurueck, was das mahnende 
Eingreifen bei Internetrecherchen angeht. Aus den genannten Gruenden
wuerden wir z. Zt. auch keine Filtersoftware einsetzen wollen.   



  Gruss aus der Hauptstadt

   Mario Kowalak


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