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[telepolis] Verlust der Geschichte
- Date: 04 Oct 1998 09:56:00 +0100
- From: inetbib _at__ ml.han.de (Michael Logies)
- Subject: [telepolis] Verlust der Geschichte
## Nachricht vom 01.10.98 weitergeleitet
## Ursprung : /cl/medien/datenbanken
## Ersteller: kk _at__ shonline.de
Zum Thema SGML und Datenformate sowie Archivierung:
Verlust der Geschichte?
Florian Roetzer 29.09.98
Amerikanische Behoerden haben Probleme mit der Archivierung von
digitalen Dokumente
Behoerden produzieren eine Menge Dokumente, die ueber lange Zeit
aufbewahrt werden muessen. Solange die Dokumente nur auf Papier
vorlagen, waren sie an den Ort der Archive gebunden und nur
schwer zugaenglich, aber sie hatten den Vorteil, dass
man sie, wenn sie gut gelagert waren, ohne Probleme
noch Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte spaeter lesen konnte. Im
elektronischen Zeitalter ist das anders. Mehr und mehr Daten
werden in elektronischen Dateien und Datenspeichern abgelegt -
und sie koennen dann auch von jedem Befugten zu jeder Zeit und
an jedem Ort abgerufen werden. Man geht davon aus, dass bereits
in einigen Jahren in den USA 90 Prozent der Schriftstuecke
elektronisch verarbeitet und gespeichert werden.
[ ... ]
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/1569/1.html
Dies macht verschiedene Dinge deutlich:
1. Wir brauchen einen Satz "offizieller", archvierbarer, offengelegter
und automatisch erschliessbarer Dokumentenformate. Es kann nicht sein,
dass wir unser gesellschaftliches Gedaechnis den Datenformaten eines
Herstellers anvertrauen, der dieses Format dazu noch nicht dokumentiert
und alle paar Jahre veraendert.
Die durch die staendigen Umstellungen und Aenderungen entstehenden Kosten
und Verluste sind von keiner der existierenden Organisationen
(Verwaltungen, Konzerne) zu tragen.
2. Das Problem ist bisher nicht ausreichend publiziert worden. Es hat
auch nicht einen so griffigen Namen wie der Y2K-Bug, aber IMHO noch viel
weitreichendere Konsequenzen...
Kristian
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