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Re: war: Neue "Internet-Regierung"



Hallo liebe Inetbibler und -innen 
(in meiner Mail vor ein paar Minuten habe ich doch glatt die Begrüßung
vergessen - tut mir leid)

Kommentar zur Mail von Rainer Poerzgen am Fri, 2 Oct 1998 15:50:55 -0500
 
> Studenten bekommen bei der Immatrikulation gleich auch eine emil-Adresse,
> in der Bibliothek stehen PCs, von denen aus sie dann Post versenden und
> empfangen können. Alles wünschenswert ... wirklich? Es tut mir leid, in
> diesem euphorisch gestimmten Chor nicht mitsingen zu können. Was ist
> schlecht daran, wenn sich die Studenten oder vielmehr Studierenden (wie die
> politisch korrekte, beide Geschlechter gleich benennende bzw. eben nicht
> benennende Bezeichnung lautet) um ihre eMail-Adressen im Rechenzentrum
> selbst kümmern müssen?

Studenten haben ja auch sonst nichts zu tun und laufen gerne mal evtl.
ein paar Kilometer zum nächsten Rechenzentrum, fragen sich durch 27
Abteilungen durch, wo denn evtl. E-Mails-Adressen vergeben werden und
freuen sich über diesen schönen Service!

> Und: Bibliotheken sind fraglos Dienstleistungseinrichtungen. Aber das kann
> doch nicht bedeuten, daß sie fast alles anbieten müssen. Warum soll von den
> PCs dort Post versandt und empfangen werden, warum soll dort jeder sich die
> Fan-Page seines Fußballvereins ansehen können oder die Bild-Zeitung online?
> Die Dinger stehen da für bibliothekarische und bibliographische
> Dienstleistungen, damit Studierende und Lehrende Informationen zu einem
> Thema suchen, z.B. auf OPACs anderer Bibliotheken oder auf Datenbanken im
> WWW zugreifen können - und auch dazu, damit wir ihnen bei Bedarf zeigen
> können, wie man das macht. Fürs Surfen gibt es Internet-Cafés.
> Ein paar Gedanken aus der Praxis ... vielleicht verstärkt dadurch, daß der

Internet-Cafes kosten Geld - und Studenten schwimmen ja bekanntlich
darin, oder???
Außerdem gibt es in einer Stadt wie Hannover gerade einmal 2
Inernet-Cafes mit insgesamt ca. 20 Plätzen (das sind 25.000 Einwohner
oder 1.000 Studenten pro PC). 
Zudem gibt es in den Bibliotheken meist getrennte Bereiche für OPACs und
WWW - es handelt sich nämlich um ganz verschiedene Systeme!
WWW-Geräte werden zusätzlich angeschafft - dafür werden keine OPACs
abgebaut!
Außerdem ist das Internet ja auch für einige ernsthafte Dinge nützlich.
Und: Haben Sie etwas dagegen, dass sich die Studenten informieren (sei
es auch in der *Bild*-Zeitung, was ich allerdings kaum glaube)???

Viele Grüße aus dem immer noch sonnigen Hannover

Sebastian Wolf

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-  Written by: Sebastian Wolf        -
-  FH Hannover, FB Bibliothekswesen  - 
-  Mail: wolf _at__ iks.ik.fh-hannover.de  -
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