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Re: Fortbildung für Profis
Sonja Loew schrieb:
> .....
> Dennoch habe ich weiterhin den Eindruck, wenn auch jetzt doch
> etliche Antworten bzg. der Fortbildung eingetroffen sind, daß
> das einfach noch viel zu wenig ist.
> Für Juristen, PR-Leute, Techniker etc. wird einiges mehr angeboten.
> Klar, alles Berufe, die monetaer besser dran sind wie manche Kommune.
> Wohin gegen unser Berufstand eine Dornröschenschlaf nach dem anderen
> schläft.
> Schauen Sie doch auf den anglo-amerikanischen Bereich. Da koennen
> wir uns wirklich noch so manche Scheibe abschneiden, auch bzgl.
> dieses Themas.
Liebe Sonja Loew,
sie sprechen mir aus der seele.
schon seit ca. 10 jahren wird bemaengelt, dass die deutsche bid-
fortbildung ebenso mangelhaft ist wie das bid-ausbildungssystem
schlechthin.
wer im einzelnen daran schuld ist, ist nicht so wichtig. da sind
o die bibliothekarischen vereine und vereinchen, die sich um
quisquilien balgen und in ausbildungsfragen das schwenken von
weihrauchfaessern fuer wichtiger halten als serioese planung,
durchfuehrung und auswertung von fortbildungsmassnahmen,
o bibliotheksdirektoren, die ausser den verwaltungsinternen ausbil-
dungsgaengen nie etwas vernuenftiges kennengelernt haben,
o paedagogisch schlecht und andragogisch ueberhaupt nicht
qualifizierte lehrkraeftInnen an den bid-fachhochschulen.
bedauerlich ist auch, dass niemand zur kenntnis nehmen will,
was eine serioese fortbildungsankuendigung enthalten muss,
um einem suchenden interessenten weiterzuhelfen. der lustlos
zusammengeschmierte fortbildungskalender 'fit fuer fortbildung'
des deutschen bibliotheksinstituts dbi ist ein paradebeispiel
dafuer, dass der fisch vom kopfe her stinkt. das dbi hatte
frueher einmal eine ausbildungskommission. die ist aufgeloest
worden nach dem motto: wir brauchen keine fortbildung, wir sind
schlau genug.
seitdem herrscht funkstille - und nur vereinzelte stellen geben
sich wirklich echte muehe. die wirksamkeit koennte besser sein,
wenn in den WBs und OEBs gezielt fortplanungsplanung betrieben
wuerde. stattdessen werden genehmigungen fuer die teilnahme an
fortbildungsveranstaltungen als 'gnadenerweis' und nicht als
betriebliche notwendigkeit angesehen.
als lektuere kann ich ihnen empfehlen:
marloth, h.: zur organisatorischen und inhaltlichen gestaltung von
fortbildungsmassnahmen. st. augustin: gmd 1989. 49 s. arbeitspapiere
der gmd 351. issn 0723-0508.
wenn sie mir entgegenhalten: die schrift ist ja fast zehn jahre alt,
dann entgegne ich ihnen: eine neuere gibt es leider im bid-bereich
nicht, weil die, die sie haetten aktualisieren und auf den aller-
neuesten stand haetten bringen koennen, zehn jahre lang in die luft
gestarrt und sich in der nase gebohrt haben.
ihr hinweis, dass man von den angloamerikanischen laendern lernen
kann und muss, ist goldrichtig. das setzt freilich guten willen
voraus, und an dem mangelt es zur zeit noch.
> .....
> viele gute Seminare + viele Gruesse
> --
> Sonja Loew, Roedl & Partner
> Nuernberg, sonja.loew _at__ roedl.de
mfg H.M.
--
Heinz Marloth Seehofstraße 15 D-60594 Frankfurt, Germany
Tel. 069 - 61 23 94 eMail: marloth _at__ t-online.de
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