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Tod des Buchhandels? + Bibl. Aufgaben



On Thu, 9 Mar 1995, Bernhard Eversberg wrote:
> Herr Sommerfeld schreibt am 8.3.95:
> > From: bernd _at__ sommerfeld.b.eunet.de (Bernd Sommerfeld)
> >         Ist das Internet der Tod des Buchhandels ?"
> 
> Menge unausgegorenes und noch nicht recht veroeffentlichungsreifes 
> Material herumgereicht wird und zugaenglich ist, aber gar nicht erst 

Es gibt sicher Gemischtes und besseres Material, z.B. gut moderierte 
Listen und gepflegte Server. 
Jenseits der Buchhandelsproblematik ergibt sich aber auch die
Aufgabe, Diskussionen und Dokumente *aufzubewahren* und spaeteren Nutzern 
erschlossen zur Verfuegung zu stellen - in Analogie zur Aufgabenstellung 
einer Nationalbibliothek [aber was heisst da national im Netz ?] oder
einer SSG-Bibliothek.
Eine Weile wird das dank der beteiligten Rechenzentren und ihrer Archive 
ungeregelt gehen, was aber, wenn diese Daten in 2,3 Jahren mangels 
Interesse geloescht werden ?
Welche unserer Bibliotheken sind da aktiv ?
(N.B. Es "gilt" nach meiner Meinung nicht, zu sagen: das kann man
alles wegwerfen. Denn es gibt eben nicht nur der Aktualitaet
verpflichtete Faecher [DV, Naturwiss., Wiwi,..], sondern auch andere.)

> einen schweren Stand bereiten, wenn es moeglich wird, den Zugriff zu 
> Dokumenten unkompliziert in Rechnung zu stellen, wenn also "jeder" 
> dies wird tun koennen. 
> e-mail  B.Eversberg _at__ tu-bs.de

Naja, unkompliziert ist ja schon das Zahlen per Kreditkarte, wie man 
es bei Uncover erlebt. Und die Internet-Lieferung per eMail wird auch nicht 
lange auf sich warten lassen. 
Fuer den herstellenden Buchhandel (Verlage) troestlich ist immerhin, dass 
ein Copyrightfee berechnet wird.
Die meisten Leute handhaben Buecher besser als digitale 
Dokumente (hoehere optische Informationsdichte pro cm2, bessere Anpassung an 
die Schnittstelle Hand/Auge).
Man kann - dank Internet - schneller, individueller liefern. 
Vorort, nah dem Kunden, ungefaehr da, wo heute ein Buchhaendler ist, 
braucht man jemand, der Umfangreiches vor Ort rasch ausdrucken und binden 
kann. 
Ob das eher Copyshops uebernehmen oder wieder der Herstellung zugewandte 
Buchhaendler organisieren koennten ? Man wird sehen.
Buchbinder, die fuer 30 DM individuell gebundene Einzelbuecher produzieren 
koennen, gibt es jedenfalls auch noch.

mit dank fuers lesen
h.bork
 



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